Was ist IOTA?
IOTA ist eine Kryptowährung, die 2015 von David Sønstebø, Sergey Ivancheglo, Dominik Schiener und Dr. Serguei Popov gegründet wurde. Ursprünglich als revolutionäres Transaktionsprotokoll für das Internet der Dinge (IoT) konzipiert, hat sich IOTA im Laufe der Jahre grundlegend gewandelt. Nach jahrelanger Entwicklung der eigenen Tangle-Technologie kündigte die IOTA Foundation 2024 eine strategische Neuausrichtung an: IOTA 3.0 basiert nun auf der Move Virtual Machine – der gleichen Technologie, die auch in Blockchains wie Sui und Aptos eingesetzt wird.
Inhaltsangabe

Die Entwicklung von IOTA
Die Tangle-Ära (2015–2024)
IOTA startete mit einer radikalen Idee: Statt auf klassische Blockchains zu setzen, entwickelte das Team den sogenannten Tangle – eine strukturierte Form eines gerichteten azyklischen Graphen (DAG). Ziel war es, zentrale Probleme der Blockchain-Technologie zu lösen: hohe Gebühren, langsame Transaktionen und schlechte Skalierbarkeit.

Das Grundprinzip war elegant: Jede neue Transaktion musste zwei vorherige bestätigen. Dadurch sollte das Netzwerk mit zunehmender Nutzung sogar schneller werden – also genau umgekehrt zur klassischen Blockchain. Die vielleicht größte Innovation: Null Transaktionsgebühren, ideal für Mikrozahlungen zwischen Maschinen im Internet der Dinge.
Die Vision war eine Maschinenökonomie: autonome Zahlungen zwischen Geräten – etwa selbstfahrende Autos, die Parkgebühren automatisch bezahlen, Sensoren, die Wetterdaten verkaufen, oder Smart Homes, die Strom handeln – alles ohne menschliches Zutun.
Die harte Realität
Trotz des innovativen Konzepts hatte IOTA große Probleme bei der praktischen Umsetzung. Der größte Kritikpunkt: der Coordinator – ein zentraler Netzwerkknoten, der eigentlich nur vorübergehend für Sicherheit sorgen sollte, aber nie abgeschafft wurde. Damit stand die versprochene Dezentralisierung infrage.
Weitere Herausforderungen:
Leistungsprobleme bei geringer Netzwerkauslastung
Sicherheitslücken und Hacks
Das lang angekündigte „Coordicide“-Update wurde nie umgesetzt
Nach fast einem Jahrzehnt musste die IOTA Foundation eingestehen: Der Tangle hat die Erwartungen nicht erfüllt.
Der Wechsel zu Move
Im Frühjahr 2024 erfolgte der radikale Kurswechsel: IOTA 3.0 basiert nicht länger auf dem Tangle, sondern auf der Move Virtual Machine – der gleichen Technologie, die auch Sui und Aptos verwenden.
Move wurde ursprünglich von Meta (Facebook) für das Projekt Diem entwickelt. Nach dessen Ende übernahmen andere Projekte die Technologie – mit beeindruckender Performance: über 100.000 Transaktionen pro Sekunde bei Finalität in unter einer Sekunde.
Die Entscheidung für Move war pragmatisch: Statt weiter Jahre in die Optimierung des Tangle zu investieren, setzte IOTA auf eine bewährte, leistungsstarke Architektur, die zur langfristigen Vision passt.

Technologische Grundlagen
Die neue Architektur
IOTA 3.0 bedeutet einen vollständigen Umbau des Protokolls: Statt DAG nutzt IOTA nun eine moderne Proof-of-Stake-Blockchain, basierend auf der Move Virtual Machine. Diese ermöglicht sichere, asset-basierte Smart Contracts mit kontrolliertem Ressourcenverbrauch.
Zentrale Merkmale:
Blockchain statt DAG – bewährte Struktur mit modernen Optimierungen
Move VM – für sichere und flexible Smart Contracts entwickelt
Parallele Ausführung – höhere Skalierbarkeit durch gleichzeitige Transaktionen
Objektmodell – digitale Assets werden als programmierbare Objekte behandelt
Performance und Konsens
IOTA nutzt jetzt ein Byzantine Fault Tolerant (BFT)-Konsensmodell, wie es auch bei Sui zum Einsatz kommt. Validatoren staken IOTA-Tokens und erhalten Belohnungen für ihre Teilnahme an der Netzwerksicherung.
Kernmetriken:
Transaktionen pro Sekunde: 50.000+
Finalität: < 1 Sekunde
Smart Contracts: voll unterstützt
Transaktionsgebühren: minimal (nicht mehr gebührenfrei)
Anwendungsbereiche
Trotz der neuen Technologie bleibt der Fokus von IOTA ähnlich – nur mit deutlich erweiterten Möglichkeiten dank Move:

Internet der Dinge (IoT)
Die Vision der Maschinenökonomie bleibt bestehen. Mit Move können komplexe Geschäftslogiken direkt in Smart Contracts abgebildet werden – etwa für automatische Zahlungen von E-Autos beim Laden oder den Rückverkauf überschüssiger Energie ins Netz.
Digitale Zwillinge & Lieferketten
Move erlaubt es, Produkte als digitale Zwillinge zu modellieren – inklusive aller Zustände von Produktion über Nutzung bis Recycling. Das schafft neue Transparenz in globalen Lieferketten.
DeFi in der realen Welt
Dezentrale Finanzanwendungen werden greifbar: Maschinen könnten Kredite aufnehmen, Versicherungen würden automatisch auf Sensor-Daten reagieren, Industrieanlagen könnten tokenisiert werden.
Smart Cities
IOTA könnte zur Infrastruktur digitaler Städte werden: von dynamischer Verkehrssteuerung über Peer-to-Peer-Energiehandel bis hin zu digitalen Identitäten und automatisierten Verwaltungsdiensten.
Die IOTA Foundation
Die gemeinnützige IOTA Foundation mit Sitz in Berlin bleibt das organisatorische Rückgrat des Projekts. Sie koordiniert die technische Entwicklung, pflegt Partnerschaften mit Unternehmen wie Bosch oder Volkswagen und treibt Standardisierungsprozesse voran.
Der Wechsel zu Move wird von der Foundation als notwendiger Schritt gesehen, um die ursprüngliche Vision von IOTA zu verwirklichen. Besonderes Augenmerk liegt jetzt auf Entwicklersupport – etwa durch Schulungen, Dokumentation und Förderprogramme für den Umstieg.
Kritik & Herausforderungen
Der Technologiewechsel hat zu heftigen Debatten geführt. Viele langjährige Unterstützer fühlen sich verraten, da sie jahrelang an den Tangle geglaubt hatten. Die Community ist gespalten: in Pragmatiker und Puristen.
Die Hauptkritikpunkte:
Vertrauensverlust durch gebrochene Versprechen
Identitätskrise – IOTA sei jetzt „nur eine weitere Move-Chain“
Hoher Migrationsaufwand – alle bisherigen Anwendungen müssen neu gebaut werden
Starke Konkurrenz – insbesondere durch Sui und Aptos
Die Migration ist ein Mammutprojekt. Alle Token müssen transferiert werden, das Ökosystem wird komplett neu aufgebaut.
Ausblick & Fazit
Stand 2025 steht IOTA an einem entscheidenden Wendepunkt. Der Schritt weg vom experimentellen Tangle hin zur bewährten Move-Architektur ist Kapitulation und Neuanfang zugleich. Ob IOTA es schafft, sich neu zu definieren, bleibt offen.
Das Potenzial ist da: Move überzeugt technisch, die IoT-Vision bleibt relevant, und die Industriepartnerschaften sind wertvoll. Wenn es IOTA gelingt, seine Branchenerfahrung mit der Power von Move zu kombinieren, könnte das Projekt eine führende Rolle in der Maschinenökonomie einnehmen.
Doch die Risiken sind real: der Verlust des Community-Vertrauens, starke Konkurrenz und technische Hürden beim Umstieg.
Für neue Nutzer und Investoren ist IOTA heute ein ganz anderes Projekt als früher. Kein DAG-Experiment mehr, sondern eine Move-basierte Blockchain mit IoT-Fokus. Das klingt vielleicht weniger visionär – aber möglicherweise ist genau das der realistischere Weg zum Erfolg.
Am Ende zeigt IOTAs Geschichte: Selbst geniale Ideen können in der Praxis scheitern – aber Fehler einzugestehen und mutig umzusteuern erfordert Stärke. Ob dieser Kurswechsel zur Erfolgsgeschichte wird, ist noch offen.
Häufige Fragen zu IOTA
Was ist der aktuelle Kurs von IOTA?
Der aktuelle Kurs von IOTA liegt heute bei 0,17 € mit einer Marktkapitalisierung von 666,25 Mio. €. IOTA (IOTA) ist in den letzten 24 Stunden um 2,02 % gefallen und hatte ein Handelsvolumen von 14,49 Mio. €. IOTA landet damit auf Platz 138 der größten Kryptowährungen.
Lohnt es sich in IOTA zu investieren?
Die Kursveränderung von IOTA (IOTA) über ein Jahr beträgt aktuell +37,98 %, wodurch IOTA rückblickend eine gute Investition war. Ob sich dieser Trend in Zukunft fortsetzt, hängt von vielen externen Faktoren wie Angebot und Nachfrage ab. Vergangene Kursentwicklungen sind kein Indikator für zukünftige Performance.
Wo kann ich IOTA kaufen?
Zu den besten und seriösesten Krypto-Börsen für den Kauf von IOTA zählen europäische Anbieter wie Bitvavo (aus Deutschland) und Bitpanda. Weitere Anbieter findest du in unserem Vergleich für Krypto-Börsen.
Welche IOTA Wallet ist die beste?
Die besten Hardware-Wallets für IOTA sind Ledger Nano X, BitBox02 und Trezor Model T. Die beste Software-Wallet für IOTA ist unserer Meinung nach die App Zengo. Weitere Anbieter findest du in unserem Vergleich für Krypto-Wallets.
Wie hoch war das Allzeithoch von IOTA?
Das Allzeithoch der Kryptowährung IOTA (IOTA) ist 4,43 €. Dieser Höchststand wurde am 19.12.2017 erreicht. Der aktuelle Kurs steht bei 0,17 € was einer Differenz von -96,23 % vom Allzeithoch entspricht.
Wer hat in IOTA investiert?
Zu den frühen Investoren von IOTA zählen unter anderem institutionelle Investoren und Risikokapitalgeber (VCs) wie Blocktree Capital, Outlier Ventures.
Wie viele IOTA (IOTA) gibt es aktuell im Umlauf?
Aktuell befinden sich 3,98 Mrd. IOTA (IOTA) im Umlauf. Die gesamte Umlaufmenge von IOTA stellt alle Coins und Tokens dar, die bereits ausgeschüttet sind und damit auf den Wallets von Privatpersonen, Unternehmen oder Institutionen verwahrt werden.
Wie hoch ist der Total Value Locked (TVL) von IOTA?
Der Total Value Locked von IOTA (IOTA) beträgt aktuell 5,39 Mio. €. Dieser Wert beinhaltet alle auf der Blockchain bzw. in DeFi-Protokollen eingeschlossenen Assets. Bei einer Marktkapitalisierung von 666,25 Mio. € ergibt sich daraus ein Verhältnis von Marktkapitalisierung zu TVL von 123,7.